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Your Doom Proceeding
Burn Your Ears
Auch wenn das Album „nur“ 7,5 Punkte bekommen hat, möchte ich es euch ans Herz legen. Mehr ging nicht, da es doch einige Schwächen aufweist, die man objektiv nicht wegdiskutiert bekommt. Der Sound ist oft (merkwürdigerweise: nicht immer) eher etwas flach und unterkühlt und schafft es nur bedingt, die eingeplante Aggressivität auf den Hörer überspringen zu lassen. Außerdem sind die Songs nicht immer schlüssig durchstrukturiert.
Und dennoch: das Teil hat mir von der ersten Sekunde an höllisch viel Spaß gemacht und fühlt sich zumeist eher wie eine „9“ an. Nur und nur geil. Woran liegt’s? Hmm…Erst mal die Band kurz vorstellen: X-ODUS sind aus der Ecke Worms / Alzey und obwohl es sie seit 2001 gibt und sie in Eigenregie auf ihrem Zwergenlabel Faithless Wreckords nun schon das vierte Album veröffentlichen, tippe ich mal, das sie kaum einer kennt. Was für Beteiligte wie Unbeteiligte ab „Your Doom Proceeding“ eher schade wäre…
Als letztes Urmitglied ist ein „Thomas“ verblieben, der mittlerweile die Gitarre von einem „Dirk“ übernommen hat und auch für die Regler zuständig ist. Und nunmehr wohl auch wesentlich für das Songwriting: denn bislang scheinen (lt. gefundener, eher negativer Reviews) Death & klassischer und Nu-Metal dominiert zu haben. Deren Reste kann man vielleicht auch immer noch erkennen.
Aber es hat sich eine sehr schwarzmetallische Schlagseite eingeschlichen, was bei den Haupteinflüssen von Thomas, nämlich ANOREXIA NERVOSA, DIMMU BORGIR, NAGLFAR, EMPEROR auch nicht weiter verwundert. Da gibt’s aber auch noch mehr Leute mit ganz anderen Einflüssen… Das kann man alles auf der Homepage nachlesen.
Auch nicht so spannend ist die Sub-Lade, in die man X-ODUS stopfen könnte. Black Metal (der symphonischen Art) ward erwähnt. Daneben etwas MeloDeath und Thrash. Und das Keyboard dringt auch mal in Gothic- / Soundtrack-Bereiche vor… Einmal gemahnt ein Klargesang. an Emo und anderes Zeug für Studenten der Sozialpädagogik.
Viel spannender ist, dass die Jungs irrsinnig Spaß machen. Mir. Und woran lag’s doch gleich?
Schlichtweg am Spielwitz; der sich zwar nicht nur in der Gitarrenarbeit austobt… aber dort ganz besonders. Die ist filigran, technisch versiert und hat häufiger als der Rest auch mal einen stattlichen Sound abbekommen. Aber das klingt alles viel zu sachlich und ernst. Und wird der Band und ihrem Gute-Laune-Black-Metal nicht gerecht.
Ich krieg das Grinsen nämlich kaum noch aus dem wackelnden Kopp über diese Spielfreude und das Album rotiert und rotiert nun schon so einige Male … Das Grinsen resultiert aber auch daraus, dass die Kapelle dieses geile Black-(MeloDeath)-Riffgewitter mit einem gut vernehmlichen Augenzwinkern vorträgt.
Das ist alles Cliché pur und dennoch kein Klamauk; musikalisch darf man das ernst nehmen, auch wenn der Spaßfaktor über die „10“ hinauszuschießen droht… und die Keys ein, zwei Mal etwas sehr dick auftragen --- geschenkt! (Selbst-) Ironie ist eine so seltene Gabe... besonders im METAL! Zumal die Keys in der Regel die weiteren atmosphärischen wie die humoristischen Highlights des Albums stellen…
Rätselhaft bleibt mir indes, wie es möglich ist, mit einem so kruden Musikgeschmack, dessen Einfluss man auch noch gut heraushört, eine derart spielwitzige Mucke zu fabrizieren. Rätselhaft auch, wie man zweierlei schafft: völlig ausgelutschte BM & DM Riffs so zu arrangieren, das das Resultat frisch wie der junge Morgen wirkt (erinnert mich in diesem Punkt an die griechischen Symphonic Black Metaller von TRANSCENDING BIZARRE?); und: wie man es schafft so viele Breaks einzubauen und dabei so locker, beschwingt und kompakt rüberzukommen, dass man fast darüber hinweg hört.
Ich finde zwar außer EMPEROR alle o.g. Referenzen mal so richtig sch…, aber als Einflusshaber scheinen sie wirklich etwas zu taugen, wie „TB?“ und nun X-ODUS beweisen.
Wer grundsätzlich auf Black und MeloDeath steht und dazu etwas Humor hat (sehr groß ist die Schnittmenge ja wohl nicht), tut sich den Gefallen und besorgt sich das vielleicht fröhlichste Black Metal Album aller Zeiten.
7,5 von 10 Punkten
Metallic Zine
Your Doom Proceeding lautet der Titel des aktuellen Silberlings der symphonischen Black/Deather X-odus, dessen oft durch Düster-Intros geprägter Black/Deathmetal recht bald in Reihen der großen Melodic Death/Blackmetalfangemeinde Gehör finden sollte.
Ausgefallen wie der Bandname ist auch das musikalische Schaffen dieser Combo. Zauberhafte Melodien, diverse Breaks, satte Gitarrenwände, brutale Blastspeedattaken, melancholische und atmosphärische Sounds vermischen sich binnen weniger Augenblicke fließend zu einem selbständigen Ganzen, dessen facettenreiche Schnittmenge irgendwo zwischen Dimmu Borgir, Emperor, Siebenbürgen, Hades Almighty, Dismal Euphony, Cradle Of Filth, Samael, At The Gates und King Diamond und liegt.
Klassische Heavy Metal-Einflüsse verleihen dem überwiegend melodisch bis episch-düstersymphonisch ausgerichteten Material auf Your Doom Proceeding oftmals einen hymnenhaften Touch. Dezent eingesetzte Chöre kleiden das Album ins entsprechend dafür vorgesehene Gewand. Der Zwölftracker kombiniert heiseres Blackmetalgekeife und tiefen Deathmetalgrunzgesang samt infernalischer Raserei mit passenden Stilwechseln und vielfach geschickt im richtigen Moment das Tempo drosselnden Midtempogroove-Parts zu einem wohl bekömmlich schmeckenden Punsch, dessen kraftvolles Aroma sich ohne Vorwarnung hartnäckig im Gaumen festsetzt, das nach Schwarzwurzelsaft dürstende Nachtgestalten schnell Gefallen daran finden könnten.
Lediglich der stellenweise zu sehr abgeschwächte Drumsound klingt erkennbar künstlich programmiert. Gemessen am positiven Gesamtergebnis der Scheibe dürfte dieses geringfügige Manko jedoch zu verschmerzen sein. Ein knalligeres Schlagzeug wäre beim nächsten Mal vorteilhaft.
Hoch anzurechnen ist den Jungs, dass sie alle Videos, Artworks, Enhancedprogramme und Internetseiten selbst ohne Unterstützung von außen erstellt haben, wofür ihnen um so mehr Anerkennung gebührt.
MetalGlory
Aus der Stadt der Nibelungen schicken sich X-ODUS an, ihr Liedgut über ihr hauseigenes Label Faithless Wreckords zu vertreiben. Das Quartett zählt in ihren Gefilden mit fast 8 Jahren Bandbestehen zu den alten Hasen und kann auf eine stattliche Diskographie zurückblicken.
Mit „Your doom proceeding“ hauen die Jungs ihr viertes Album raus und versuchen mit diversen Extras auf der CD, bei ihrer Fangemeinde zu punkten. Heute sind Multimedia-Sektionen gängige Boni und so lässt man sich lumpen und spielt zumindest, was das anbetrifft mit den großen Bands in der selben Liga.
Aber auch musikalisch wissen die Jungs, wenn auch mit Abstrichen, zu überzeugen. Sie in ein gewisses Genre zu packen ist schwierig, da hier vieles zusammentrifftl, etwas Black-, ein Prise Melodic Deathmetal und Core – lastige Stampfbreaks. Die Vielfalt ist hier auch die Achillessehne des Ganzen. Die Songs besitzen einen Haufen, Energie und Drive, die Melodien und Hooks sind einprägsam. Die spärlich eingesetzten Keyboards und eingestreuten Soundsamples schaffen eine spannungsgeladene Atmosphäre.
Doch ab und an verfährt sich X-ODUS in einer musikalischen Sackgasse. Das Songarrangment wirkt plötzlich, als ob man sich in eine Idee verrannt hat, die man dann aber inkonsequenterweise nicht fertig gedacht hat. Wobei ich den Jungs ihre Fähigkeiten nicht absprechen will, denn „Your doom Proceeding“ hat Zug und macht für Zwischendurch echt Laune.
Da ist der etwas drucklose „homegrown“ Sound eher eine Randerscheinung als ein Störfaktor. Am besten einfach mal selber reinhören.
6,5 von 10 Punkten
Meavy Metal Rock
Death Metal ist üblicherweise sehr dumpf und meist ideenlos gespielt.... Oder doch nicht?
Das hier vorliegende Werk muss eindeutig dem Death Metal zugeordnet werden, ist zugleich aber auch melodisch, mit recht ansprechenden Riffs ausgestattet. Die keybords sorgen für ein insgesamt düster anmutendes Ambiente, welches aber durch teils gut durchdachte Gitarren durchschnitten wird. für das Genre ungewöhnlich finden sich einige interessante Breaks, die aber nicht immer optimal ausstrahlen, da der insgesamt gute Sound zeitweise doch etwas abfällt,....dann stellenweise zu wenig Druck aufbaut. Zeitweise fühlt man sich hin und her gerissen von Elemtenten des Powemetal, besonders bei der teils richtig guten Gitarrenarbeit, und widerum wenig inspirierenden Gesangsstrecken, die dann doch eher an Doom und Death Metal erinnern.
Teilweise progressive Elemente machen die Verwirrung dann komplett. Insgesamt ein sicher empfehlenswertes Album für Fans der dunklen Seite, die aber auch mit Melodien etwas anfangen können und zudem auch Freude an guten Gitarrenriffs haben. Die Cd weist zudem einige Multimediale Extras auf, die man bei einem so kleinen Label nicht alltäglich in solcher Qualität findet.
Wer also Melodie und Agression gut zueinander bringt und auf die dunkle Seite des Metal steht, sollte sich mit diesem Album durchaus beschäftigen.....